Atel-Gruppe - gutes Betriebsergebnis
Europas Märkte standen 1998 trotz störenden Einflüssen aus dem asiatischen Raum unter dem Zeichen der wirtschaftlichen Erholung. Dieser Aufschwung war auch in den Strommärkten spürbar. Gleichzeitig machte sich aber auch die einsetzende Marktöffnung bemerkbar, der Druck auf die Preise und Margen verstärkte sich. Die Atel-Gruppe musste sich im vergangenen Geschäftsjahr sowohl im Stromhandelsgeschäft als auch im Ingenieur- und Installationsbereich in einem schwierigen Umfeld behaupten. Trotzdem gelang es ihr, den Energieabsatz um 16 % auf einen Spitzenwert von 26,9 Mrd. kWh zu steigern, und zwar im Wesentlichen durch den Ausbau des kurzfristigen Stromhandelsgeschäfts. Der Elektrizitätsabsatz im Versorgungsgebiet der Nordwestschweiz nahm leicht zu, ebenso im Sopraceneri.
Der konsolidierte Umsatz der Atel-Gruppe stieg im Geschäftsjahr 1998 um 14 % auf 1'815 Mio. Franken. Der Betriebsaufwand bezifferte sich auf 1'535 Mio. Franken. Sowohl die Umsatzsteigerung als auch der erhöhte Betriebsaufwand sind zur Hauptsache auf die Absatzsteigerung im Stromgeschäft sowie auf die erstmalige Konsolidierung der Kummler+Matter-Gruppe zurückzuführen. Mit einem Ergebnis vor Finanzierung und Steuern (EBIT) von 325 Mio. Franken erzielte die Atel-Gruppe ein gutes operatives Ergebnis. Im Hinblick auf die europaweite Öffnung der Strommärkte wurde eine ausserordentliche Rückstellung von 100 Mio. Franken gebildet. Die Atel will sich damit gegen die mit der Marktöffnung verbundenen Risiken absichern. Der Gruppengewinn beträgt in der Folge noch 98 Mio. Franken. Der Cashflow erreichte mit 595 Mio. Franken oder 32,8 % des Umsatzes einen neuen Höchstwert. Gegenüber 1997 hat er um 26 Mio. Franken oder 4,6 % zugenommen. Die Atel-Gruppe hat 1998 Investitionen von 433 Mio. Franken getätigt, die wiederum aus selbst erarbeiteten Mitteln finanziert werden konnten. Der Grossteil dieser Investitionen floss in Sachanlagen der Atel AG, in Finanzanlagen zur Sicherstellung der nuklearen Entsorgung sowie in den Erwerb der 5 %-Beteiligung an der AEM Milano.
Der Atel AG, nach wie vor die bedeutendste Gruppengesellschaft, gelang es trotz des anhaltenden Wettbewerbsdruckes in den Elektrizitätsmärkten, den Nettoumsatz um 6,7 % zu steigern und mit einem Ergebnis vor Finanzierung Steuern (EBIT) von 169 Mio. Franken wiederum ein gutes Betriebsergebnis zu erzielen. Die Tessiner Sopracenerina-Gruppe steigerte sowohl ihren konsolidierten Umsatz als auch den Gewinn. Bei der Colenco-Gruppe wurde der Aufbau von neuen Märkten durch die Deregulierung der europäischen Energiemärkte, die Finanzkrise in Südostasien und Lateinamerika sowie die Rezession in Osteuropa gebremst. Dennoch gelang es der Colenco-Gruppe, schwarze Zahlen zu schreiben. Bei den Installationsgesellschaften stieg der konsolidierte Nettoumsatz aufgrund der Integration der Kummler+Matter-Gruppe auf 156,0 Mio. Franken. Der Cashflow stieg auf 7,1 Mio. und der Gewinn auf 3,0 Mio. Franken. Die Ertragslage der Kummler+Matter-Gruppe konnte dank erfolgreicher Restrukturierung markant verbessert werden. Die Installationsfirmen in der Region Olten und im Tessin erzielten positive Resultate.
Für das Geschäftsjahr 1999 erwartet die Atel für die gesamte Gruppe operative Umsätze und Ergebnisse im Rahmen der hohen Werte des Geschäftsjahres 1998.
Mittelfristig besitzt die Atel dank der hervorragenden Marktstellung, der Kernkompetenz im Bereich des Energiehandels, der verschiedenen Kooperationen und der gesunden finanziellen Ausgangslage gute Entwicklungsperspektiven. Allerdings wird die Öffnung der europäischen Elektrizitätsmärkte mit ihren Wirkungen auf die bestehenden Marktpositionen, Verträge und Margen auch die Ertragslage der Atel belasten und die bisher gewohnten Ergebnisse ab 2000 nach unten korrigieren. Nicht zuletzt wird es von der Ausgestaltung des Elektrizitätsmarktgesetzes (EMG) abhängen, innerhalb welcher Rahmenbedingungen sich die Branche im freien Wettbewerb wird bewegen können.
Aare-Tessin AG für Elektrizität Kommunikation und Energiepolitik