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«Wir sind an den Finanzmärkten sehr gut positioniert»

Alpiq hat beschlossen, ihre öffentliche Hybridanleihe von CHF 650 Millionen vollumfänglich zurückzuzahlen. In den letzten drei Jahren konnte das Unternehmen seine Resilienz und Finanzstabilität kontinuierlich stärken. Die Rückzahlung der vor 11,5 Jahren in Anspruch genommenen Hybridanleihe wird Mitte November 2024 erfolgen. Die Finanzmärkte wurden am 27. September 2024 in einer Medienmitteilung über die Entscheidung informiert.

Mit diesem Schritt unterstreicht Alpiq ihre Überzeugung, über starke finanzielle Kapazitäten zu verfügen. Diese ermöglichen dem Unternehmen nunmehr eine Rückzahlung und eine konsequente strategische Entwicklung hin zu mehr Flexibilität, zum Ausbau von Speicherkapazitäten und der Fokussierung auf das Energie- und Portfoliomanagement. 

Doch warum hat sich Alpiq gerade jetzt für diesen Schritt entschieden? Im Interview mit Alpiq-CFO Luca Baroni sprechen wir darüber, was zu dieser Entscheidung geführt hat, wie sie zustande kam und was wir davon erwarten können. 

Luca, die wichtigste Frage zuerst: Warum hat Alpiq sich dazu entschieden, die Hybridanleihe zurückzuzahlen? 
Luca Baroni: Aus heutiger Sicht bietet die Hybridanleihe nicht mehr dieselbe Unterstützung wie früher. Im vergangenen Jahr ist sie zudem teurer geworden. Da wir über genügend Liquidität verfügen, ist die Rückzahlung aus finanzieller wie strategischer Sicht sinnvoll.

Alpiq ist nicht das einzige Unternehmen, das eine Hybridanleihe zurückzahlt. Andere Schweizer Unternehmen haben sich in letzter Zeit ebenfalls zu einem solchen Schritt entschlossen. Sind Hybridanleihen aus der Mode gekommen? 
Die Gründe für die Rückzahlung können von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein, mir sind aber nur unsere bekannt. Die Hybridanleihe von Alpiq war so konzipiert, dass sie nach IFRS, den International Financial Reporting Standards, dem wirtschaftlichen Eigenkapital zugeordnet werden konnte. Damals wurde eine relativ einfache und schnelle Lösung gefunden, um die Nettofinanzsituation einerseits und die Eigenkapitalausstattung andererseits zu stärken. Mit einer Eigenkapitalquote von 58 Prozent per August 2024, einschliesslich der Hybridanleihe, einem Nettofinanzguthaben von etwa CHF 700 Millionen sowie dem mittelfristigen wirtschaftlichen Ausblick entfielen die Gründe, die Anleihe beizubehalten. 

Planen wir, jede Anleihe zurückzuzahlen? 
Nur die Hybridanleihe hatte eine solche Option. Bei den anderen handelt es sich um normale Anleihen, die nicht vorzeitig zurückgezahlt werden können. Ob wir eine neue Anleihe emittieren, um eine ausgelaufene zu ersetzen, wird im Einzelfall entschieden. Ausschlaggebend dafür sind die Finanzierungsstrategie von Alpiq, die aktuelle Finanzlage, die mittel- und langfristige Finanzplanung und die damit verbundenen Liquiditätsrisiken. 

Wie wird sich die Bilanz von Alpiq mit der Rückzahlung der Hybridanleihe verändern? 
Die Auswirkungen auf die Bilanz können wir anhand eines schnellen Überschlags auf Grundlage der Zahlen vom August 2024 veranschaulichen: 

  • Aktueller Ist-Zustand: Eigenkapitalquote von 58,0 Prozent / Nettofinanzguthaben CHF 711 Millionen
  • Hybridanleihe dargestellt als Fremdkapital: Eigenkapitalquote von 51,1 Prozent / Nettofinanzguthaben CHF 61 Millionen
  • Hybridanleihe zurückgezahlt: Eigenkapitalquote von 54,8 Prozent / Nettofinanzguthaben CHF 61 Millionen

Alpiq verfügt also nach wie vor über eine sehr stabile Eigenkapitalbasis. Dank des erwarteten positiven operativen Cashflows wird sich auch das Nettofinanzguthaben per Ende Jahr wieder erhöhen. 

Welche kurz- und langfristigen Ziele verfolgen wir mit der Finanzierungsstrategie von Alpiq? 
Die Finanzierungsstrategie von Alpiq muss auf unsere Ziele abgestimmt sein. Sie muss uns die notwendigen Mittel und die erforderliche Flexibilität für unsere operativen Anforderungen und unseren Investitionsbedarf bieten und gleichzeitig mit unserer Unternehmensstrategie in Einklang stehen. 

Sie haben einmal gesagt, dass wir einen Spielraum von CHF 2 Milliarden brauchen, damit Sie ruhig schlafen können. Ist das immer noch der Fall? 
Der Spielraum setzt sich aus unserer operativen Liquidität, den verfügbaren Barmitteln und den ungenutzten zugesagten Kreditlinien zusammen. Er sollte immer höher sein als die angestrebte Liquidität, unser Liquidity-at-Risk, der neben dem Risikokapital, unserem EBITDA-at-Risk, im jährlichen Finanzplanungsprozess festgelegt wird. Aktuell arbeiten wir an der mittelfristigen Planung, und die angestrebte Liquidität wird sich natürlich ändern. Dadurch wiederum ändert sich möglicherweise auch der notwendige Spielraum. Ich mache mir darüber aber keine Sorgen, denn wir sind an den Finanzmärkten sehr gut positioniert und können gegebenenfalls auf den Kapital- oder Kreditmärkten zusätzliche Mittel beschaffen.